Zentstein

Der Zentstein steht an der B 303 bei der Einmündung der Straße nach Schafhof. Die Orte, die heute die Gemeinde Ahorn bilden, waren früher nicht nur eigenständige Gemeinden, sie gehörten auch verschiedenen Ländern an. Dieser Zentstein markierte die Grenze zwischen Sachsen-Coburg und Bayern. „Zent“ ist eine alte Bezeichnung für das Gericht. Es ist anzunehmen, dass an diesem Stein die gegenseitige Auslieferung der Delinquenten an den für den Missetäter zuständigen Gerichtsherren erfolgte.

Das Coburger Land bildet heute eine zusammenhängende politische Einheit innerhalb des Freistaates Bayern. Diese Geschlossenheit ist allerdings ein Resultat vergleichsweise junger historischer Entwicklungen. Denn viele Jahrhunderte lang liefen politische Grenzen nicht nur durch das Coburger Land, sondern selbst durch die heutige Gemeinde Ahorn und wiesen ihre Ortsteile ganz unterschiedlichen  Herrschaften zu. So gehörte z.B. Schorkendorf bis 1803 zum Kloster Langheim bei Lichtenfels, Ahorn dagegen erst zum Kloster Saalfeld, später dann zum Herzogtum Sachsen-Coburg-Gotha. An diese extreme territoriale Zersplitterung erinnert noch heute der Zentstein auf der Ahorner Höhe.