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Bürgerhaus Linde
Neues Gesicht in der Sozialstation
Wie sind Sie zu dem Berufszweig der Altenpflege gekommen Frau Becker?
Bereits im Alter von 16 Jahren habe ich mich an Wochenenden und in Ferien, mit unterschiedlichen Tätigkeiten in einem Alten- und Pflegeheim, Stück für Stück an das Berufsbild der Altenpflege herangetastet. Hier habe ich erfahren, dass Pflege mehr ist als nur ein Job und sich jede Mühe lohnt. Mit 17 Jahren begann ich die Ausbildung zur Pflegefachkraft in der Altenpflege. Ich konnte ab diesem Zeitpunkt in der häuslichen und stationären Pflege viele Erfahrungen sammeln und habe sehr schnell für mich herausgefunden „wo meine berufliche Reise hingeht“, „was mein Auftrag sein wird.“ Mir ist wichtig, dass pflegebedürftige Menschen gut versorgt und gepflegt werden und sich wohl fühlen. Die Pflege ist für mich ein großartiges Berufsfeld mit viel Verantwortung. Die Arbeit in der Pflege ist erfüllend, vielfältig und sinnhaft. Als Pflegefachkraft ist man für all die pflegebedürftigen Menschen, die tagtäglich versorgt werden müssen und somit für unsere Gesundheitssystem, unverzichtbar. Pflege ist für mich aber auch gemeinschaftlich, denn Teamarbeit ist in der Pflege ein wichtiger Bestandteil. Hier zieht das gesamte Team an einem Strang. Die Arbeit in der Pflege ist aber auch herausfordernd, daher ist es auch wichtig immer wieder geplante und kontrollierte Veränderungen durch neue Ideen und Innovationen einzubringen und umzusetzen, die vor allem den Pflegebedürftigen und deren Angehörigen, aber auch den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in der Pflege zugutekommen. Gerade in einer Pflegebeziehung stehen die Menschen im Mittelpunkt. Das bedeutet, dass sowohl die Bedürfnisse der kranken und pflegebedürftigen Menschen als auch die Anliegen der Pflegenden im Vordergrund stehen. Mit Anfang 20 wurde mir das Vertrauen meiner Vorgesetzten entgegengebracht und ich durfte über viele Jahre als Wohnbereichsleitung wirken. Mir wurde der Freiraum gegeben mich auszuprobieren und zu wachsen und aus meinen eigenen Erfahrungen zu lernen. Schon hier war es mir ein besonderes Anliegen, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu motivieren und gemeinsam die Alltagsstrukturen zu vereinfachen und damit zu verbessern. 2013 habe ich mich dazu entschieden, die Weiterbildung zur Pflegedienstleitung zu beginnen, die ich im Mai 2015 erfolgreich abgeschlossen habe. Seither arbeite ich im ambulanten Pflegedienst als Pflegedienstleitung und habe es mir zur Aufgabe gemacht, den ambulanten Bereich, die häusliche Pflege zu stärken, z.B. durch die Schaffung von bedarfsorientierten Dienstleitungen.
Welche Aufgaben sehen Sie für sich in ihrem neuen Tätigkeitsfeld am wichtigsten?
Die Mitarbeiterführung ist eine der wichtigsten Aufgaben. Oftmals vergessen werden die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Pflege. Diese sind unser wertvollstes Gut. Sie zu motivieren und zu fördern, gehört zu einer der größten Aufgabenbereiche einer Leitungskraft. Nur wenn das Team von Offenheit, Vertrauen und Transparenz geprägt ist, kann auch qualitativ gute Arbeit geleistet werden. Der Pflegesektor ist sehr schnelllebig, daher ist es äußerst wichtig immer wieder geplante und kontrollierte Veränderungen durch neue Ideen einzubringen und umzusetzen, die unserer Mitarbeiterschaft aber auch unseren kranken und pflegebedürftigen Menschen und deren Angehörigen zugutekommen.
Warum haben Sie und warum sollten andere die Diakoniestation Weitramsdorf - Seßlach als Arbeitgeber gewählt?
Die Diakoniestation Weitramsdorf - Seßlach ist ein sehr innovatives, ambulantes Dienstleistungsunternehmen, in das ich mich mit meiner Motivation, Kreativität und Erfahrung einbringen möchte und kann. Denn wir haben hier ein unglaublich starkes und engagiertes Team, das jeden Tag aufs Neue unter Beweis stellt, dass eine menschliche, zugewandte Pflege möglich ist.
Warum ist Ihnen die Arbeit in Ahorn so wichtig?
Bürgermeister Martin Finzel war im Jahr 2020 auf der Suche nach einer neuen Sozialstation für die Gemeinde Ahorn. Ich empfinde die gemeinsame Kooperation als sehr intensiv und offen und wir verfolgen das gemeinsame Ziel, ganzheitliche, aktivierende Pflege, sowie bedürfnisorientierte Unterstützung und Förderung im Alltag für die Bürgerinne und Bürger anzubieten. Unseren kranken und pflegebedürftigen Menschen soll es ermöglicht werden, trotz gesundheitlicher Einschränkungen, so lange wie möglich in ihrer vertrauten Umgebung, zu Hause bleiben zu können. Hierzu gehört für mich auch die Entlastung und Stärkung der Angehörigen. Gerade weil ich selbst in der Gemeinde Ahorn aufgewachsen bin und lebe, ist es für mich eine Herzensangelegenheit hier in der Gemeinde den ambulanten Bereich zu stärken. Das wird mir durch den Sitz der Diakonie - Sozialstation, im Ahorner Bürgerhaus Linde ermöglicht.
Was wünschen sie sich von der Gemeinde Ahorn?
Gemeinsame Angebote zu schaffen, die dazu dienen wohnortnahe Menschen zu unterstützen entsprechend unserem Motto “Zuhause in guten Händen“. Weiterhin einen guten Austausch mit intensiver Netzwerkpflege.
Was wünschen Sie sich für die Zukunft?
In Anbetracht der aktuellen eher schwierigen Situation im Pflegebereich möchte ich gemeinsam mit der Diakoniestation pflegebezogene Innovationen entwickeln und Maßnahmen in der ambulanten Pflege erweitern und etablieren. Auch die nachhaltige Entlastung und Stärkung pflegender Angehöriger ist uns hierbei ein wichtiges Anliegen. Seit gut 20 Jahren bin ich im Pflegesektor tätig. Pflege ist in meinen Augen ein Beruf, welcher neben seiner Professionalität, Werte wie Solidarität, Verantwortungsbewusstsein und Fürsorge, in den Vordergrund stellt. Auch wenn die Bedingungen immer schwieriger werden, möchte ich nichts anderes tun. Nein, im Gegenteil, ich sehe die schwierigen Verhältnisse in der Pflege als Herausforderung. Mein Motto: Geht nicht, gibt’s nicht!!