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Alte Schäferei
Keine Umsetzung des Depotbaus
Mit einem neuen Architekturbüro wurden die bestehenden Planungen seit dem vergangenen Jahr kontinuierlich verschlankt und der schwierigen baulichen Situation in Zeiten von Corona angepasst. Um einen bestmöglichen Überblick über die aktuellen Baukosten zu erhalten, erfolgte darüber hinaus die Ausschreibung von großen Kostenblöcken, wie z.B. Erd- und Rohbauarbeiten. Das von der Gemeinde Ahorn beauftragte Büro Archi Viva hat diese Aufgaben in hervorragender Weise erfüllt. Trotz dieser umfangreichen Einsparungen ist es aufgrund der aktuellen Baukonjunktur zu Kostenmehrungen gekommen. Um diese abzusichern hat die Gemeinde Ahorn auf breiter Basis nach Lösungen zur Finanzierung und Förderung der Mehrkosten gesucht. Dabei wurden die Fördermittelgeber, der Förderverein und der Zweckverband Museen im Coburger Land als zukünftiger Nutzer intensiv eingebunden. Trotz umfänglicher Bereitschaft und Unterstützung aller Beteiligter konnte die finanzielle Deckungslücke für die Gemeinde Ahorn als Bauherr leider nicht geschlossen werden. Hinzu kommt, dass insbesondere die Fördergelder der Europäischen Union in Höhe von 2,1 Mio. Euro eine Baufertigstellung bis Ende des Jahres 2022 erforderlich macht. Das Risiko von Kürzungen der Förderung sowie mögliche Mehrkosten während der Ausschreibungs- und Bauphase wäre alleine von der Gemeinde Ahorn zu tragen.
Bürgermeister Martin Finzel, der seit 15 Jahren mit Herzblut an der Realisierung dieses für die Zukunftsfähigkeit des Museums wichtigen Bauprojektes gearbeitet hat, bedauert diesen schmerzhaften Schritt sehr. Insbesondere, da es der Gemeinde Ahorn gelungen ist, mit mehr als 4 Mio. Euro an Förderungen und Spenden eine außergewöhnliche Förderarchitektur von nahezu 90 Prozent für das Projekt der Baukosten aufzubauen. Die von der Gemeinde Ahorn aus dem eigenen Haushalt zu übernehmenden Kosten sowie die möglichen finanziellen Risiken durch Kostenmehrungen bzw. mögliche Förderausfälle führten letztendlich zu dem Beschluss, den Depotbau nicht umzusetzen. Die Gemeinde Ahorn gibt somit die Verantwortung in die Hände des Zweckverbands der Museen des Coburger Landes als zuständiger Träger von Museum und Sammlung zurück. Gleichzeitig sieht die Gemeinde Ahorn die Bedeutung des Museums und seiner Sammlung als zentral an und wird sich auch weiterhin für dessen Erhalt einsetzen. Neben den Plänen, die umsetzungsreif zur Verfügung stehen, wird sich die Gemeinde Ahorn auch weiterhin aktiv in die Suche nach alternativen Depotlösungen einbringen und Hand in Hand mit dem Zweckverband Museen im Coburger Land zusammenarbeiten.
Die Gemeinde Ahorn bewertet die vom Zweckverband geplanten Investitionen in das Gerätemuseum Alte Schäferei in Ahorn aus Mitteln der vorhandenen Baurücklage als positiv. Weitere gemeinsame Gespräche mit Landrat Sebastian Straubel als Vorsitzenden des Zweckverbandes und stellv. Landrat Martin Stingl sind bereits terminiert und haben das gemeinsame Ziel, die Museen des Coburger Landes zu stärken und an gemeinsamen Lösungen zu arbeiten.